Das Buch stellt den Anspruch, Ph nomene, die man als "Klassiker" bezeichnet, besser zu verstehen und zugleich tradierte Vorstellungen dar ber, was als klassisch gilt oder zu gelten hat, zu korrigieren. Dazu wird "Klassik" nicht, wie in den historischen und ideologiekritischen Debatten blich, als Epochenbegriff verstanden, sondern als eine kulturelle Praxis, die in medialen und lebensweltlichen Adaptionen realisiert wird. Gefragt wird, kurz gesagt, wie und warum einige Autor*innen oder Werke ber l ngere historische Perioden hinweg pr sent bleiben und ein Kulturgut - in dem Fall exemplarisch die Ballade - so ausdr cklich pr gen, dass sie als "Klassiker" wahrgenommen werden. Die Antwort geht von der These aus, dass dies - im Unterschied zu immer noch verbreiteten essentialistischen Erkl rungsans tzen - nicht von der Qualit t des Autors oder der Autorin bzw. ihrer Werke abh ngt, sondern von soziokulturellen Bedarfskonstellationen. Im Ergebnis der Arbeit steht ein Zugriff, der "Klassik" nicht wiederholt als ein umstrittenes Konzept problematisiert, sondern als kulturwissenschaftliches Ph nomen komplement r zum Kanon heuristisch profiliert und dar ber hinaus ein Begriffsangebot zu dessen Analyse macht.